
Nachdem du mich kennengelernt hast wird es jetzt richtig interessant, denn du erfährst hier alles über die große Vielfalt der Wildbienen.
Biggi fragt sich manchmal, warum sie die Wildbienen nicht schon früher entdeckt hat. Die meisten Menschen kennen nur die Honigbiene, weil es von ihr leckeren Honig, Wachs für Kerzen und viele gesunde Nebenprodukte gibt. Dabei sind die Wildbienen so faszinierend und wichtige kleine Helden in der Natur.
Wildbienen sammeln Nektar und Pollen von Blüten für die Ernährung ihrer Larven und dabei bestäuben sie die Pflanzen. So helfen sie die Artenvielfalt zu erhalten. Wildbienen gibt es in vielen verschiedenen Farben und Körperformen. Manche sind stärker oder schwächer behaart. Alle haben zwei Paar Flügel und die Weibchen eine Pollensammelvorrichtung an den Beinen oder am Bauch. All das erkläre ich dir hier genau!
Die Vielfalt der Wildbienen

Huch, haben Hunde was mit Wildbienen zu tun?
Natürlich haben Hunde nichts mit Wildbienen zu tun. Hunde gehören zu den Säugetieren und Wildbienen zu den Insekten.
Du kennst aber Hunde und weißt, dass es unglaublich viele verschiedene Hunderassen gibt. Jeder Hund sieht anders aus und benimmt sich auch anders.
Es gibt große und kleine Hunde, einfarbige und gescheckte in vielen verschiedenen Farben. Manche haben Punkte oder einen weißen Fleck im Gesicht oder an den Pfoten. Es gibt Hunde mit kurzem Fell oder mit ganz langen Haaren. Und auch die Ohren und der Schwanz sehen unterschiedlich aus. Auch die Beine und die Nasen können sowohl ganz kurz oder ganz lang sein.
Das alles weißt du ja schon. Aber weißt du auch, dass all diese verschiedenen Hunderassen von einem Tier abstammen? Dieses Tier ist der Wolf! Aus dem wilden Wolf hat der Mensch vor ganz langer Zeit zahme Haustiere gezüchtet. Es gibt etwa 350 verschiedene Hunderassen. Das sind ganz schön viele, oder?
Bist du immer noch neugierig, was das mit den Bienen zu tun hat? Dann lies weiter, denn jetzt geht es mit den Bienen los.
Bei den Bienen ist das genau umgekehrt!
Auf der ganzen Welt gibt es 20.000 Wildbienenarten. Das ist sehr viel und kaum vorstellbar.
In Deutschland leben davon etwa 600 verschiedene Arten, also fast doppelt soviele wie es Hunderassen auf der Welt gibt. Und unter all unseren heimischen Bienen gibt es nur eine einzige, die Honig macht.
Und wiederum vor sehr langer Zeit hat der Mensch diese Honigbiene entdeckt und sofort erkannt, dass der Honig lecker ist und man damit viele gute Sachen machen kann. Und schon wurde die Honigbiene ein Nutztier des Menschen. Und alle anderen Bienen, die keinen Honig machen, sind nicht so bekannt wie ihre berühmte Artgenossin. Obwohl sie mindestens genauso nützlich sind.
Sie bestäuben zum Beispiel unsere Äpfel, Kirschen und Birnen und so viel mehr. Ohne die Wildbienen würde es viele gute Lebensmittel nicht geben. Also können wir sehr froh sein, dass es neben der Honigbiene noch so viele schöne Wildbienen gibt.


Die Honigbiene ist keine Wildbiene
- Die Honigbiene ist unser kleinstes Haustier.
- Sie ist die einzige Biene die Honig macht!
- Sie ist seit tausenden von Jahren in menschlicher Obhut
- Der Mensch, der sich im sie kümmert heißt Imker
- Sie leben in einer ganz großen Gemeinschaft in einem Bienenstock
- Es gibt eine Königin, sehr viele Arbeiterinnen und einige Drohnen (das sind die männchen Bienen)
- Auch die Honigbienen bestäuben unser Nutzpflanzen
- Weltweit gibt es 9 Honigbienenarten. Unsere deutsche Honigbiene ist die „Westliche oder Europäische Honigbiene“. Ihr wissenschaftliche Name ist Apis mellifera
Das Aussehen der Wildbienen
Na endlich, ab hier geht es nur noch um die tollen Wildbienen! Schau mal, wie viele unterschiedliche Arten es gibt.
Manche sind klitzeklein und fallen kaum auf. Es gibt aber auch ganz große, die man kaum übersehen kann.
Die Körperformen können dick und pummelig, schmal und lang, rund oder spitz sein.
Auch die Farben sind sehr abwechslungsreich. Es gibt sowohl schwarz-weiße, als auch rötliche, braune, gelbe oder bunte. Einige sind gestreift, gefleckt oder einfarbig mit blauen Flügeln.
Die sogenannten Wespenbienen sehen fast genauso aus wie die echten Wespen. Sie gehören aber genauso zu den Wildbienen und sind völlig harmlos.
Das, was du hier siehst oder liest sind alles nur Beispiele. Das Aussehen der Wildbienen ist unvorstellbar vielfälltig.
Lass dir beim Betrachten der schönen Wildbienen gerne ein bisschen Zeit und schau mal was sie für tolle Namen haben!



Hummeln gehören auch zu den Wildbienen. Sie sind meist größer und haben auch mehr Haare am Körper. Auch summen sie lauter als die anderen Wildbienen. Wie du schon an den Bildern siehst, gibt es viele verschiedene Hummeln. Das hier sind nur wenige davon. In Deutschland gibt es über 40 verschiedene Hummelarten. Am bekanntesten ist die Erdhummel.

Ordnung muss sein!

Damit man bei den vielen unterschiedlichen Wildbienen nicht den Überblick verliert, haben Wissenschaftler ein Ordnungssystem erfunden. Die Wildbienen werden zum Beispiel nach ihrem Aussehen oder ihrer Lebensweise in verschiedene Gruppen eingeteilt.
Stell dir vor alle deine Spielsachen oder Schulsachen werden durcheinander gebracht. Bevor du wirklich wieder entspannt damit spielen oder arbeiten kannst, hilft es, alles wieder aufzuräumen und in Ordnung zu bringen. Bei deinen Sachen sind das Kisten, Kartons oder Ordner.
Vielleicht stellst du dir einfach vor, dass jede Wildbiene zu einer sehr großen Familie mit vielen Verwandten gehört.
Hier kannst du dir die „Familienangehörige“ in Bildern anschauen. Die gezeigten Wildbienenarten sehen ganz verschieden aus. Alle haben typische Merkmale an denen die Forscher recht gut erkennen können, zu welcher Familie die Wildbiene gehört.
Wenn man die Wildbienen erst ganz neu kennen lernt, ist die Bestimmung noch sehr schwer. Mit viel Übung und genauer Beobachtung schaffst du das aber bestimmt.
Ein Beispiel:
Bei den Furchenbienen erkennst du ganz hinten am Hinterleib einen kleinen Strich. Der sieht aus wie eine Furche. Das ist das Erkennungsmerkmal für diese Art.


Ein besonderes Merkmal, um die Wildbienen in diese Ordnung einzuteilen sind die Zeichnungen der Flügel. Man bezeichnet sie als Adern und Zellen. Jede Bienenfamilie kann man daran gut erkennen. Siehst du schon einen Unterschied?
Bei den Flügeln der Honigbiene erkennst du ganz oben eine lange schmale Zelle. Bei allen anderen ist sie eher spitz, mal kürzer, mal kleiner oder anders geschwungen. Auch die Anzahl der Zellen daneben ist unterschiedlich.
Die Körpermerkmale
Auch wenn alle Wildbienenarten ganz verschieden aussehen, haben sie immer was gemeinsam. Nämlich der Körperbau. Und der ist in drei Abschnitte eingeteilt. In Kopf, Brust und Hinterleib.

Kopf
Die zwei großen Facettenaugen oder auch Komplexaugen fallen deutlich auf. Dazwischen liegen aber noch drei kleine Punktaugen, die man kaum sieht. Die Wildbiene kann damit nicht wirklich sehen, aber sehr viel wahrnehmen.
Am Kopf sitzen ebenso zwei Fühler. Damit orientieren sich die Wildbienen, indem sie tasten, riechen oder hören können.
Mit einem langen Rüssel saugen sie den Nektar aus den Blütenkelchen. Und mit ihren starken Kiefern schneiden sie Blattstücke ab oder knabbern sich beim Nestbau durchs Holz und andere Materialien.
Brust
Direkt hinter dem Kopf befindet sich der Brustteil mit den insgesammt vier Flügeln. Zwei große Flügel und zwei kleinere Flügel dahinter. Sie sind sehr zart und durchscheinend mit festeren Adern durchzogen, damit sie stabil genug sind, um der Biene das Fliegen zu ermöglichen.
Hinterleib
Der hintere Teil ist sehr beweglich, weil er nochmal in sogenannte Segmente unterteilt ist. Von den Honigbienen wisst ihr, dass dort am Ende auch der Stachel sitzt. Bei den Wildbienen ist dieser aber sehr klein und fein und kommt kaum durch deine Haut durch. Außerdem haben nur die Weibchen einen Stachel.
Beine
Eine Biene hat sechs Beine. Auf jeder Seite drei. Damit können sie sich überall gut festhalten oder im Sand graben. An den hinteren Beinen befinden sich feine Härchen, an denen der Blütenstaub hängen bleibt. Das wird auch Pollenhöschen oder Schienenbürste genannt.
Pollensammelvorrichtung
Nicht bei allen Bienen befinden sich die Härchen zum Pollen sammeln an den Beinen. Bei manchen Arten sind sie am Bauch. Diese Wildbienen heißen Bauchsammlerbienen.